Professur Entwerfen und Baukonstruktion

Prof. Ludwig Wappner

An der Professur Entwerfen und Baukonstruktion sind elementare und fundierte Kernkompetenzen der Karlsruher Ar­chi­tek­ten­aus­bil­dung angesiedelt die un­er­läss­liche Grund­lagen für das Studium dar­stellen und in Lehre und For­schung vermittelt und angewandt werden.

Lehre

Im Rahmen eines abgestimmten modularen Auf­baus des Bachelor- und Masterstudiums kommt der Professur Entwerfen und Baukonstruktion eine zentrale Aufgabe in der Architektenausbildung zu. Neben der umfangreichen Konstruktions- und Ent­wurfs­lehre im Verlaufe des Studiums wird in den ersten Semestern zielgerichtet und um­fass­end grund­ständ­ige Lehre geleistet.
Hier erfahren die Studierenden im Wesentlichen Grundlegendes über das Wesen und die Ent­steh­ung von Architektur mit Fokus auf die Bau­kon­struk­tion und die dazu notwendigen elementaren Verknüpfungen mit anderen Fach- und Wissens­ge­bieten.
Die allgemeinen und speziellen Bedingungen des Denkens, Entwerfens und Konstruierens von Bau­werken, der dazu notwendigen Bau- und Trag­kon­struk­tion, der angemessenen Detaillierung, der Stofflichkeit und der Baustoffkunde, der Bau­physik und der technischen Gebäude­aus­rüstung werden hier sinnvoll verbunden zu räumlich funktionalen Zu­sammen­hängen und somit zur Schaffung eines architektonischen Raums.
Dem architektonischen Raum kommt hierbei nach wie vor eine Schlüsselrolle in der Aus­bil­dung der Ar­chi­tek­ten zu. Raum wird erst dann zu einem begreifbaren und sinnlichen Erlebnis, wenn die Raum begrenzende Materie stofflich wird.
Das Wissen um das Gesamtsystem Bauwerk und damit die Fähigkeit zur praktischen Umset­zung des Er­lern­ten sind nach wie vor Grund­voraus­setz­ungen für ein erfolgreiches Studium und die spätere Berufs­ausübung.

Bachelor

Die Studierenden lernen im Bachelorstudium in speziellen Studios diese Fähigkeiten in ersten Übungen, in Entwürfen sowie in Seminaren und Exkursionen ganzheitlich anzuwenden und entwickeln aufbauend auf diesen Kenntnissen der Grundprinzipien Schritt für Schritt Ihr eigenes Profil.
Wissen, Emotionalität und Neugierde sollen durch diese kontinuierliche und fachliche Aus­einander­setzung stets von neuem entfacht und zur jeweiligen Reife geführt werden.
Mit den ersten Schritten eines konstruktiven Ent­wurfs sammelt jeder Student wichtige Er­fahr­ungen, er lernt Gesehenes und Erfahrenes in Entwurfsprozesse zu wandeln, er muss sich befreien von gewöhnlichen Betrachtungsweisen, Ungewöhnliches denken und neu zu fügen. Im Bachelor­studium werden die kognitiven Fähig­keiten und der visuelle Speicher der Stu­dieren­den angefüllt mit räumlichen und konstruktiven Er­fah­run­gen, Grenz­über­schrei­tungen, der erlebten Zu­sam­menar­beit im Team und mit anderen Fach­dis­zi­pli­nen sowie mit Erinnerungen an sinn­liches Erleben oder an Bewegung im Raum.
Dieses Füllhorn an Eindrücken schafft beste Vor­aus­setz­ungen und Fähigkeiten zu einer für jede Entwurfs- und Konstruktionsaufgabe lösungs­orien­tierten Herangehensweise und die un­ab­ding­bare Vertiefung und Ab­run­dung der Aus­bild­ung mit dem Masterstudium.

Master

Im Masterstudiengang werden die im Bachelor und in Praktikas angeeigneten Kenntnisse in kom­plexen Entwürfen und speziellen Seminaren sowie ergänzenden For­schungs­pro­jekten in­ten­si­viert und vertiefend angewendet und bilden die Voraus­set­zung für einen erfolg­reichen Ab­schluss des Archi­tektur­studiums mit der Master­arbeit. Diesen wichtigen Reifeprozess im Bachelor- und Master­studium wollen wir mit unserem Lehr­angebot der Professur Entwerfen und Baukonstruktion fördern und tatkräftig unterstützen.

Forschung

Mit dem Bachelor- und Masterstudium für das Studium der Architektur hat sich auch für die Professur Entwerfen und Baukonstruktion neben der Lehre ein begleitender For­schungs­bereich im engen Kontext des Karlsruher Instituts für Technologie KIT entwickelt, der sich aktuell neben der wissen­schaft­lichen Bearbeitung gegen­wär­tiger und zu­kunfts­orien­tierter architektonischer Frage­stel­lungen im weiten Feld des Planens und Bauens auch mit Qualitäten und Eigen­schaf­ten neuer Bauprodukte, der vergleichenden Be­trach­tung unterschiedlichster Bau­techno­logien, dem Bauen im Bestand und dem ressourcen­schonenden Bauen widmet. Es gilt zukünftig ver­stärkt die Potentiale der Architektur für die Forschung ein­zu­for­dern und zu artikulieren und die Potentiale des Entwerfens und Konstruierens zu einer for­schen­den Disziplin auszuschöpfen, indem man eine ver­glei­chen­de und explizite Aus­ei­nander­setzung mit den An­for­derungen an quali­fizierte Forschung zulässt.
 
Wir stellen uns theoretisch und praktisch in Lehre und Forschung dem stetigen Wandel des Be­rufs­­bil­des des Architekten, versuchen Veränderungen frühzeitig seismografisch wahr­zu­nehmen um angemessen und zeit­nah zu reagieren.
Den Studierenden bieten wir während ihrer architektonischen Ausbildung einen geschützten Ort zur eigenen Entfaltung und individuellen Reifung.