IDENTITÄT KIRCHE 2035

Die Evangelische Kirche in Karlsruhe hat wie auch alle anderen Kirchen in Deutschland mit einem gewaltigen Transformationsprozess im baulichen Bestand zu kämpfen. Hohe Kosten und Mitgliederschwund, aber auch neue gestalterische und inhaltliche Herausforderungen zwingen die Evangelische Kirche in Karlsruhe zu einer Neuausrichtung für die vielen Bestandsgebäude. Die Kirche muss sich immer wieder die Frage stellen, was die Menschen heute von ihr wollen und erwarten. Als lang etablierte und wichtige Institution unserer Gesellschaft darf sie den Anschluss an aktuelle Entwicklungen nicht verlieren.

Statt in einer Gemeinde das ganze Spekturm kirchlicher Aufgaben anbieten zu müssen, sollen deutlichere Schwerpunkte und Profile geschaffen werden. Diese Profile können von klassischen kirchennahen Aufgaben wie Kindergärten oder diakonischen Einrichtungen aber auch von neuen, in der Kirche noch nicht etablierten Angeboten geprägt sein. Für die Zukunft wünscht sich die Evangelische Kirche Karlsruhe mutige, radikale und innovative Impulse von Außen. Ähnlich einer Modenschau sollen die Ansätze “Leuchtturmcharakter” für die Entwicklung der nächsten 20 - 30 Jahre haben.

Für die alten und neuen Aufgabenschwerpunkte benötigen die Gemeinden neue, gut funktionierende Häuser bzw. Räume für Ihre Arbeit. Da momentan fast alle Kirchengemeinden in Karlsruhe deutlich zu viel Fläche gemessen an den Vorgaben der Landeskirche haben, müssen die Flächen entsprechend den Vorgaben reduziert bzw. generiert werden. Anhand von fünf Karlsruher Kirchengemeinden werden im Entwurf konkrete Konzepte für die einzelnen Gemeinden erarbeitet. Der Entwurf findet in Zusammenarbeit mit dem Dekanat der Evangelischen Kirche Karlsruhe statt.

 

ENTWURF MUSEUM DER MODERNE IN GERONA

Wenn wir ein Museum entwickeln, dann arbeiten wir mit der Bewegung, mit Licht, mit der Wand, den Grundelementen der Archutektur schlechthin.

Gerona, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in Katalonien, verfügt über eine kleine, aber feine Sammlung moderner Malerei. Hierzu gehören neben den Künstler des katalanischen Modernismo, die berühmten Katalanen Miró und Dalí, aber auch andere, meist mit engem regionalen Bezug, wie Picasso und Dunchamp.

Die Möglichkeiten des bestehenden Kunstmuseums inmitten der Altstadt sind räumlich begrenzt. Die Sammlung kann dort nur unzureichend präsentiert werden. Von daher soll ein Museum für moderne Kunst in einer eigenständigen Einrichtung untergebracht werden.

Zwischen der mittelalterlichen Stadt und den jüngeren Stadtteilen, überweigend aus dem 19. und 20. Jahrhundert, liegt der Fluss Onyar. Zur Lösung verkehrstechnischer Probleme überbaute man in den sechziger Jahre einen Teil des Flusses mit der sogenannten Plaza Catalunya. Dort wurden vor allem Parkplätze für die Besucher der Altstadt geschaffen. Die Entwicklung der Stadt mit ihrer wachsenden Universität, mit ihrer Vielzahl kultureller und politischer Einrichtungen und Institutionen, und nicht zuletzt auch durch den wirtschaftlichen Erfolg der Stadt und der Region und jährlich steigender Touristenzahlen hat die vermeintliche Lösung von damals längst überrollt. Teilweise schon vor Jahrzehnten mussten neue verkehrstechnische Lösungen gesucht und gefunden werden. Die Plaza Catalunya in ihrer jetzigen Form ist obsolet und kann neu gedacht werden.

Wir verknüpfen beide Fragestellungen. Wir konzipieren das Neue Museum an der Plaza Catalunya, an der Schnittstelle von Fluss, alter und neuer Stadt, und entwickeln die gesamte Situation neu.

Wie lassen sich die notwendigen Verbindungen zwischen den Ufern schaffen, welche Verkehrsflächen sind notwendig, wie präsent kann der Fluss sein, wie sieht das künftige Angebot an öffentlichem Raum aus? Wie lässt sich dort ein neues öffentliches Gebäude mit den vorhandenen räumlichen Strukturen verknüpfen? Welche Sichtbezüge wird es geben? Diese und viele weitere Fragen werden uns dabei beschäftigen.

 

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SEMINARMATERIALKONZEPT

Betrachten wir Architektur, dann nehmen wir zuerst die Oberflächen und ihre Materialität wahr. Räumliche Zusammenhänge erschließen sich erst allmählich. In der Transformation von der abstrakten Idee hin zur stofflichen Konkretisierung liegt ein wesentliches Moment des Entwurfsprozesses. Diesen Prozess werden wir anhand von Beispielen ergründen und die inneren Zusammenhänge zwischen Konzept und Materialisierung analytisch betrachten.

Jeder Studierende wählt ein Projekt, das er zeichnerisch erfasst und nach vollzieht und in einem kurzen Text die wesentlichen Elemente der Materialisierung, Konzeption und Historie zusammenfasst. Die erarbeiteten Ergebnisse werden in einer Dokumentation zusammengeführt.

BEARBEITUNG Einzelarbeit (4 ECTS)

UNTERLAGEN Layout- und Darstellungsvorgaben

LEISTUNGEN 6 bis 15 Projektblätter im Format B4 nach Vorgaben, beidseitig bedruckt, Entwurf, Fassadenschnitt und Details nach graphischen Vorgaben und Absprache gezeichnet, Nachweis der Quellen, Abbildungsnachweis, Abgabe im PDF-Format, InDesign-Datei (mit verpackten Verknüpfungen und .idml), CAD Zeichnungen (Vectorworks oder dxf) und als Ausdruck. Text mit Erläuterung zu Prozess, Konstruktion und Materialität.

TERMINE Erster Termin: Donnerstag, 25.04.2018, 15:00 Uhr, Raum 240 | Korrekturen nach Vereinbarung
BETREUUNG Thomas Haug

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